Magdeburg: Die erste Runde in den Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ist ohne Ergebnis vertagt worden. “Das wundert uns nicht” teilte der Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit in Sachsen-Anhalt Mario Hennig (Dienstag, den 28. Januar 2025 in Magdeburg) mit.
“Es kann und darf nicht sein, dass die Arbeitgeber ein Angebot vorlegen, dass an präkaiserliche Zeiten erinnert”, so Mario Hennig weiter.
Der AfA Landesvorstand teilt mit:
Wir wissen um die starke Überlastung und die finanzielle Situation der Beschäftigten. Wichtig ist es, Lösungen für die Entlastung herbeizuführen und die Gehälter deutlich anzuheben. Nur so kann der öffentliche Dienst attraktiver gemacht und können mehr Arbeits- und Fachkräfte gewonnen werden.
Die Beschäftigten sind überlastet, viele Kommunen sind kaum noch handlungsfähig. Im öffentlichen Dienst sind aktuell rund 500.000 Stellen unbesetzt oder werden nicht nachbesetzt. Dass dadurch viele Aufgaben auf der Strecke bleiben, spüren die Bürger durch lange Wartezeiten auf den Behörden.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes müssen mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben bewältigen. Über kurz oder lang droht ein Kollaps, wenn jetzt nicht gehandelt wird.
Wir erwarten in diesen unsicheren Zeiten zielorientiertes Verhandeln. In den kommenden Verhandlungen müssen deutliche Fortschritte erkennbar sein. Das Verhalten der Arbeitgeberseite, wenn es sich so fortsetzen sollte, wird zum Scheitern der Verhandlungen und damit verbunden zwangsläufig zu Streiks führen.
Fachkräfte in einem Berufszweig halten zu können, gelingt nicht durch Gehaltskürzungen, Streichen von Urlaubstagen oder Verlängerung der Arbeitszeit, so der Landesvorsitzende der AfA abschließend.
Allgemeine Information:
Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für die GdP, GEW und die IG BAU sowie mit dbb Beamtenbund und Tarifunion.